Im neuen DOSSIER-Magazin »Sportwetten – ein unsportliches Geschäft« nehmen wir die Wettindustrie unter die Lupe: eine Branche, die sich von der vergleichsweise arglosen Wette an der Trabrennbahn zu einem milliardenschweren Markt entwickelt hat. Mit immer mehr Angebot und aggressivem Marketing buhlen internationale Glücksspiel- und Sportwettenkonzerne um immer mehr Wettkund·innen. Dabei spielt Österreich eine ganz besondere Rolle.
Die Republik ist ein wahres Eldorado für die Industrie. Nicht zufällig sind hier Branchenriesen wie Admiral, Bet at Home und Bwin gegründet worden: Veraltete oder unwirksame Gesetze und niedrige Steuern haben ihren Aufstieg zu globalen Playern erleichtert – und Österreich zu einem »Malta der Alpen« gemacht.
Das Land ist aber gleich in mehrfacher Hinsicht ein wertvoller Mitspieler der Wettindustrie: Durch seine Beteiligung an Tipp 3 sorgt es hierzulande für ein dichtes Versorgungsnetz und profitiert von jeder dort platzierten Wette. Auch viele der größten Medien des Landes – ORF, Krone, Kurier und die Bundesländerzeitungen – sind direkt oder indirekt an Tipp 3 beteiligt. Sie steuern Berichterstattung und Werbung für eine Branche bei, an der sie selbst mitverdienen.
Doch nicht nur Staat und Medien kassieren, am System Sportwetten verdienen viele mit: Profisportler laufen mit Logos der Industrie aufs Spielfeld, Teamchefs spielten schon in Werbespots der Wettunternehmen mit, und auch Stadien sind eine dankbare Werbefläche. Österreichs Profisport hat sich dadurch über Jahre hinweg von einer Branche abhängig gemacht, die mit unsportlichen Methoden arbeitet – allen voran der Fußball.
Die österreichische Bundesliga trägt Admiral sogar im Namen, Wettunternehmen finanzieren fast alle Bundesliga-, zahlreiche Regional- sowie Landesligavereine. Damit die Einsätze immer weiter fließen, wenden die Wettanbieter einen perfiden Trick an: Den Wettkund·innen wird weisgemacht, dass sie ihr Wissen über Sport zu Geld machen können.
Dabei zeigen wissenschaftliche Studien, dass der Zufallsfaktor bei Sportwetten überwiegt und Sportkenntnisse keinen signifikanten Einfluss auf den richtigen Tipp haben. Dennoch fallen immer mehr Menschen auf diesen Trick herein, wie auch Statistiken der Hilfseinrichtungen belegen: In Wien hat sich die Zahl der Wettsüchtigen in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, in der Steiermark seit 2016 gar vervierfacht.
Von manchen Sportwetten geht eine derart hohe Suchtgefahr aus, dass sie die Glücksspielforschung mit dem Kleinen Glücksspiel vergleicht – also mit Spielen, die wegen ihrer schnellen Abfolge und der ständigen Verfügbarkeit besonders schnell süchtig machen. Dabei gelten Sportwetten hierzulande noch nicht einmal als Glücksspiele. Eine juristische und historisch gewachsene Eigenheit, die es innerhalb der EU nur in Österreich so gibt – und die einzig den Wettanbietern in die Hände spielt.
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